Der September stand für uns in diesem Jahr ganz im Zeichen von Konferenzen und Weiterbildung. Meine Kollegin Anne und ich sind bei forcont für die User Experience und die Bedienoberfläche unserer Produkte verantwortlich. Wir bekamen in diesem Jahr die Möglichkeit, an der SmashingConf in Freiburg teilzunehmen. Großartig! Diese Konferenz fand bereits zum siebenten Mal in Freiburg statt und wird mittlerweile auch in den USA und Kanada veranstaltet.
Hinter der Veranstaltung steckt das Team des smashingmagazine.com aus Freiburg, dem Online-Magazin für User Experience, Webdesign und Entwicklung. Als jahrelange Fans dieses Fachmediums haben wir uns umso mehr gefreut, dass wir an der Konferenz teilnehmen und einen Teil der Community kennenlernen konnten. Mit jeder Menge Vorfreude, Neugierde und einer angenehmen Prise Aufregung im Gepäck fuhren wir nach Freiburg im Breisgau.
Aus Fehlern anderer – Einblicke in (Miss-)Erfolgsgeschichten bekannter Unternehmen
Die Konferenz fand auch in diesem Jahr wieder im Historischen Kaufhaus direkt gegenüber dem Freiburger Münster statt. Das Flair der Smashing Conference ist sehr international, geprägt von einem europäischen Publikum und Sprechern u. a. aus Kanada, USA, Frankreich, Großbritannien oder Japan. Die Konferenzsprache war Englisch. Die Referenten kamen zum Teil aus bekannten Unternehmen wie Dropbox, Akamai, Airbnb oder Buzzfeed, was unsere Neugierde noch mehr befeuerte. Wir erhielten Einblicke in ihren Arbeitsalltag, in Methodiken und Vorgehensweisen sowie ihre Motivationen und Erfahrungen. Wir konnten teilhaben an packenden Erfolgsgeschichten und lehrreichen Misserfolgen. Dabei bekamen wir jede Menge an Inspirationen in den Bereichen User Research, User Experience Design und Frontend Development. Für unsere Arbeit bei forcont konnten wir einige Best Practises mitnehmen, die wir Stück für Stück in unsere Prozesse integrieren werden.
Nützliches Learning für uns: Andrea Drugay von Dropbox hat in ihrem Vortrag u. a. über die Organisation von Texten berichtet, die essenziell für die User Experience eines digitalen Produktes sind. Dabei haben wir copy docs kennengelernt. Copy docs sind ein cleverer Ansatz, um alle Textbestandteile einer Benutzeroberfläche, eines Dialoges o. ä. in einer einzigen „Quelle der Wahrheit“ zusammenzuführen. Es gibt damit nur einen Ort, an dem alle Texte einer Anwendung gesammelt und organisiert werden und über den alle Beteiligten sich abstimmen. Daraus entstehen Templates, die uns helfen können, die notwendige Konsistenz innerhalb unserer Software zu wahren. Das hat uns so begeistert, dass wir nach unserer Rückkehr aus Freiburg direkt mit unseren Kollegen aus der technischen Redaktion gesprochen haben. Mittlerweile haben wir copy docs erfolgreich im Einsatz.
Mit Technologie und Ethik verantwortungsvoll die Zukunft gestalten
Mein persönliches Highlight war die Teilnahme an dem ganztägigen Workshop „Design for what’s next“ des New Yorker Designers Josh Clark. Gemeinsam mit 29 weiteren Teilnehmern habe ich erarbeitet, welche Aufgaben wir Designer und Entwickler bei der Realisierung von Anwendungen mit maschinellem Lernen (ML) haben. Wir haben darüber diskutiert, welche Indikatoren es für den Einsatz vom ML gibt. Josh hat uns dazu hilfreiche Methoden vermittelt und Werkzeuge für das Prototyping vorgestellt, mit denen wir gemeinsam experimentiert haben. Im Workshop ging es vor allem um den verantwortungsvollen Umgang mit dieser Technologie im Zusammenhang mit Menschen, Fehlern und Ungewissheit. Maschinelles Lernen ist ein sehr umfangreiches Gebiet mit vielen Chancen und Möglichkeiten, aber auch diversen Risiken. Beim Einsatz von künstlicher Intelligenz müssen immer tiefgreifende, ethische Belange berücksichtigt und Transparenz als Standard-Design-Prinzip etabliert werden.
Inspiriert und gepackt hat uns außerdem der Vortrag von Morten R.-Hendriksen. Er hat unseren Blick auf das Thema „Ethik im Kontext von Design und Technologie“ gelenkt. Eine Thematik, die bisher nicht bewusst im Fokus unserer Arbeit stand, aber mit ihr und unserer Umwelt in enger Wechselwirkung steht. Mit Hilfsmitteln und Materialen wie dem Ethical OS Toolkit oder Ethics in Technology Practice stehen uns anspruchsvolle Werkzeuge bereit, um die Auseinandersetzung mit Ethik als festen Bestandteil in unsere Arbeit zu integrieren.
Persönliches Fazit zur Smashing Conference 2018
Rückblickend hat uns die Smashing Conference 2018 beeindruckt und inspiriert. Wir sind mit jeder Menge frischen Gedanken und konkret anwendbaren Praktiken ins Büro zurückgekehrt. Die perfekte Organisation der Konferenz, die spannenden Vorträge und Workshops, die tollen Menschen vor und hinter der Bühne, die Gemeinschaft, die wir kennengelernt haben und nicht zuletzt die historische Location haben diese Konferenz für uns zu einem wahren Highlight in 2018 werden lassen – technisch und menschlich.
Im zweiten Teil unserer Reihe „Weiterbildung bei forcont“ gibt es einen Einblick unserer Kollegin Franziska auf Ihren Besuch der dmexco 2018, die Messe und Konferenz für digitales Marketing.