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Ringvorlesung im Wintersemester 2016/17 – Große Herausforderungen und überraschende Ergebnisse

Ringvorlesung im Wintersemester 2016/17 – Große Herausforderungen und überraschende Ergebnisse

Ringvorlesung im Wintersemester 2016/17 – Große Herausforderungen und überraschende Ergebnisse

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Mit forcont könen Studenten praktische Erfahrungen sammeln (© forcont)

Bereits seit vielen Jahren engagiert sich forcont als regionaler Praxispartner, um mit Hochschuleinrichtungen gemeinsame Forschungsprojekte durchzuführen und die Ausbildung mit Themen aus der Praxis zu unterstützen. Ein sehr spannendes Format, welches wir als Praxispartner gern begleiten, ist die ITmitte-Ringvorlesung, welche jedes Semester an der Universität Leipzig durchgeführt wird und gemeinsam von ITmitte.de und Professor Dr. Martin Bogdan, Leiter des Instituts für technische Informatik an der Universität Leipzig, organisiert wird.

Die Ringvorlesung ist eine Seminar-Veranstaltung, bei der Studierende der Fachbereiche Informatik und Wirtschaftsinformatik Lösungen zu praktischen Aufgabenstellungen in kleinen Gruppen innerhalb eines definierten Zeitraums bearbeiten. Damit die Studenten die Aufgabenstellungen kennenlernen können, beginnt die Ringvorlesung mit einer Auftaktveranstaltung, bei der die Praxispartner die Themen vorstellen und dabei Hintergründe und Zielstellungen erläutern. Die teilnehmenden Studenten können dann entscheiden, welches der Themen sie am meisten interessiert. So entstehen Gruppen von jeweils 3 bis 5 Studenten, die gemeinsam unter Anleitung des Praxispartners in den darauffolgenden Wochen das Thema bearbeiten. Dafür haben die Studenten i.d.R. 9 Wochen Zeit. Am Ende des Seminars werden die Themen präsentiert und die Praxispartner entscheiden gemeinsam mit Professor Bogdan, ob die Anforderungen erfüllt worden sind und die Studenten das Seminar bestanden haben.

Für die Ringvorlesung im Wintersemester 2016/17 konnte ich meinen Kollegen Robert aus der Entwicklung begeistern, als fachlicher Ansprechpartner diese Veranstaltung zu begleiten. Er hatte ein sehr spannendes Thema aus dem Bereich Webentwicklung ausgesucht, bei dem es um die Portierung von Webanwendungen als Betriebssystemanwendung geht. Zielstellung des Themas war die Umsetzung eines Zugriffs auf forcont- Anwendungen und forcont-Produkte sowohl über Browser und Dateisysteme, aber auch mobile Devices wie Tablets und Smartphones zu ermöglichen. Um den Entwicklungsaufwand zu reduzieren, sollte dabei der Ansatz einer Cross-Plattform-Entwicklung mit einer einheitlichen Code-Basis verfolgt und bestehende Alternativen recherchiert, untersucht, getestet und bewertet werden. So war zunächst unser Plan – doch dann kam alles ganz anders.

Da forcont bei der Ringvorlesung eigentlich kein Rookie ist, dachten wir, auf alles vorbereitet zu sein. Doch dann fiel kurzfristig einer der Praxispartner aus, wodurch bereits zu Beginn der Auftaktveranstaltung feststand, dass sich die Zahl der geplanten Gruppengröße von 3 bis 5 Studenten, für die dieses Thema eigentlich ausgelegt war, wahrscheinlich auf 6 bis 7 ansteigen wird. Nachdem wir und der zweite Praxispartner, die OR Soft Jänicke GmbH, die Themen vorgestellt und die Studenten sich für eines der zwei verbleibenden Themen entschieden hatten, wurden wir dann mit der großen Überraschung konfrontiert, dass sich von den 13 anwesenden Studenten 10 Studenten für das forcont-Thema angemeldet hatten. Professor Bogdan fragte uns daraufhin, ob wir das denn hinbekommen mit so vielen Studenten in der Gruppe, nicht ohne dabei auf ein schelmisches Grinsen zu verzichten. Nach einem kurzen Anflug von Überforderung war uns klar, dass ein Nein nicht gelten würde und die unerwartet große Gruppe war beschlossene Sache. Nach kurzer Überlegung entschied Robert, die Chance beim Schopf zu fassen und die große 10er-Studentengruppe in zwei kleinere Gruppen aufzuteilen, so dass wir ein Desktop-Team und ein Mobile-Team hatten.

Nach der Auftaktveranstaltung hatten die Studenten zunächst ein paar Tage Zeit, sich in das Thema einzuarbeiten und mit den Grundlagen vertraut zu machen. Das erste richtige Kickoff-Meeting fand dann eine Woche später am frühen Abend bei uns im Haus statt, so dass es keine Überschneidungen mit den Vorlesungen an der Uni gab und sichergestellt werden konnte, dass alle Studenten aus unserer Gruppe dabei sein konnten. Thema des Kick-Offs waren die detaillierte Vorstellung des Projektes, organisatorische Punkte und die Planung des ersten „Sprints“.

Ringvorlesung: Kickoff des zu bearbeitenden Themas mit den Studenten (© forcont)

Aufgrund der Vielzahl von Studenten wurde das Thema etwas erweitert, damit auch jeder genügend Aufgaben hatte und keiner sich langweilen musste. Zu der ursprünglich geplanten Portierung der Anwendung auf Desktop-Systeme, sollten die Studenten die gleiche Anwendung auch auf mobilen Geräten zugänglich machen. Aufgrund der verschiedenen Erfahrungen der Studenten in diesen Bereichen gab es bei der Aufteilung auf die Gruppen keine Schwierigkeiten.

Da wir bei forcont in der Entwicklung nach Scrum arbeiten, sollte diese agile Methode auch im Rahmen der Ringvorlesung mit den Studenten genutzt werden, so dass kurze Entwicklungszyklen von 2 bis 3 Wochen realisiert werden konnten. Entsprechend wurden die einzelnen Arbeitspakete angepasst und auf die Studenten aufgeteilt. In den einzelnen Treffen mit den Studenten wurden diese dann vorgestellt und anschließend um den Aufwand ‚gepokert‘. Das bedeutet: Es wurde gemeinsam eingeschätzt, wie groß der Aufwand für die einzelnen Aufgaben ist – bei Unstimmigkeiten in der Einschätzung wurde diskutiert, warum unterschiedliche Meinungen bestehen. Abschließend wurden für die größeren Aufgaben, die Ziel des Sprints sind, gemeinsam einzelne Teilaufgaben ermittelt und erste Zugehörigkeiten der einzelnen Themen geklärt.

Die agile Entwicklung war ein wichtiger Schritt, neben der grundlegenden Organisation der Gruppen, um ein gemeinsames Arbeiten zu ermöglichen. Da sich die Studenten untereinander zum Teil vorher nicht kannten, keine gemeinsamen Kurse/Vorlesungen und damit unterschiedlichste Zeitpläne hatten, musste sichergestellt werden, dass trotz dieser dezentralen Verteilung der gemeinsame Projektfortschritt sichergestellt werden konnte. Zur Unterstützung der Arbeit kamen daher folgende Tools zum Einsatz:

  • git-Repository für die Versionsverwaltung der Dateien
  • ‚continuous integration‘-Server, der den aktuellen Projektstand der Anwendung regelmäßig zur Verfügung stellt
  • Tracking-System für die Übersicht der Aufgaben sowie der Anwendung(en) selbst sowie die dazugehörige Dokumentation

Zu den regelmäßigen Treffen, die alle 2 Wochen bei uns im Haus stattgefunden haben, wurde jeden Montag und jeden Mittwoch zu einem festgelegten Zeitpunkt per google-hangout eine kurze Konferenz (~10 Minuten) geschaltet, in der jedes Teammitglied seinen aktuellen Entwicklungsfortschritt, die nächsten Schritte sowie eventuelle Probleme erläutert hat.

Wir hatten während der gesamten Laufzeit den Eindruck, dass die Studenten sichtlich Spaß daran hatten, sich mit den Aufgaben auseinanderzusetzen, da sie jederzeit motiviert waren und alle Anforderungen zügig umgesetzt haben. Am Ende konnten sie dadurch ein super Ergebnis erreichen und sogar einen Prototypen entwickeln, womit unsere ursprünglichen Erwartungen trotz der Gruppengröße sichtlich übertroffen wurden.

Die Arbeit im Projektzeitraum mit den Studenten hat trotz des zusätzlichen Aufwandes viel Spaß gemacht und die Ergebnisse, die dabei erreicht worden sind, motivieren uns, auch in Zukunft weiter mit Hochschulen und Studenten zusammenzuarbeiten. Über detaillierte Ergebnisse der Arbeit wollen wir an dieser Stelle jedoch nicht zu viel verraten und heben uns dies auf, um es vielleicht zu einem späteren Zeitpunkt in einem exklusiven Rahmen zu veröffentlichen.

Ein großes Dankeschön geht hiermit nochmal an unsere Studenten Chris, Marius, Immanuel, Erik, Stefan, Alexander, Jake, Peter, Sebastian und Kevin. Ihr habt wirklich einen guten Job gemacht!!

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