Die Industrie- und Handelskammer zu Leipzig lud am 28.04.2015 zur Veranstaltung „Optimierung von Geschäftsprozessen und Kostenreduktion mittels Cloud Computing“ in ihre Leipziger Hauptgeschäftsstelle. Rund 40 Vertreter überwiegend kleiner Unternehmen nutzten die Gelegenheit, um sich darüber zu informieren, wie sie Cloud Computing sicher und gewinnbringend einsetzen können. Cloud Ecosystem Vorstand Matthias Kunisch, Robin Lucas von der forcont, Dipl.-Wirtschaftsjurist (FH) Michael Steiner von der PERSICON legal GmbH und Falk Lübbecke von der Sachsen DV Betriebs- und Servicegesellschaft GmbH brachten dem Publikum das Thema von verschiedenen Seiten näher.
Gemeinsam sind wir Cloud
Das Cloud Ecosystem unterstützt als unabhängiger Verband der deutschen Cloud-Industrie nationale und internationale Cloudanbieter bei der Geschäftsentwicklung auf dem deutschen Markt. Das Netzwerk bringt auf der Informationsplattform „German Businesscloud“ Anbieter und Nachfrager, vornehmlich aus dem Mittelstand, zusammen. Cloudanbieter können durch den Erwerb der Zertifikate „Trust in Cloud“ und „German Cloud“ nachweisen, dass Sie hinsichtlich Datenschutz, Datensicherheit und Leistungsangebot eine gute Wahl für den Kunden sind und tragen so zu mehr Markttransparenz bei. Der Kunde kann anhand der geprüften Kriterien Cloudlösungen verschiedener Anbieter objektiv vergleichen. Weiterhin besteht die Möglichkeit mit dem Cloud Ecosystem an Messen und Aktionen teilzunehmen und sich auf den halbjährlich stattfindenden Meetings der Initiative mit Gleichgesinnten auszutauschen und Networking zu betreiben.‘
KMU sind Cloudgewinner
Eine Frage an das Publikum zeigt, dass die Unternehmer Cloud-Software privat vielfältig verwenden. Ob E-Mail-Account oder Online-Banking, Cloud Computing ist aus unserem persönlichen Alltag nicht mehr wegzudenken. Beim Cloud Computing nutzt der Kunde IT-Leistungen bedarfsgerecht und flexibel. Die Leistungen werden über das Internet bereitgestellt und nach der Nutzung abgerechnet. Zu diesen Leistungen zählen Anwendungen (Software-as-a-Service), Plattformen für Anwendungsentwicklungen und –betrieb (PaaS) sowie Basisinfrastruktur (IaaS).
Die neuen Geschäftsmodelle, insbesondere das meist genutzte Modell „Software-as-a- Service“, ermöglichen kleinen und mittelständischen Unternehmen den Zugang zu modernster Technik und professionellen Anwendungen. Sie profitieren davon, dass Software-as-a-Service kostengünstig und flexibel ist, mit einem geringen Verwaltungsaufwand einhergeht und jederzeit von überall genutzt werden kann. Alles was der Kunde braucht, ist eine stabile Internetverbindung mit ausreichend Bandbreite. Darüber hinaus entfallen Investitionen in eine eigene IT-Infrastruktur und teure Lizenzen. Für ein monatliches Entgelt kann der Kunde stets die aktuellste Version der Software aus der Cloud nutzen. Die Kosten richten sich nach der Nutzung, d. h. beispielsweise nach der Nutzeranzahl oder dem Speicherplatz. Der Nutzungsumfang kann durch das Buchen oder Kündigen der variablen Bestandteile, z. B. Nutzer, sehr kurzfristig auf die neue Situation im Unternehmen angepasst werden.
Datenschutz in der Cloud gewährleisten
Laut der von der KPMG, in Zusammenarbeit mit der Bitkom, veröffentlichten Studie „Cloud-Monitor 2015“, ist der Datenschutz immer noch eine der größten Sorgen rund um das Cloud Computing. Der Jurist Michael Steiner, unter anderem als externer Datenschutzbeauftragter für nationale und internationale Unternehmen tätig, stellte dar, dass Datenschutz und die Cloud miteinander vereinbar sind. Der Kunde sollte dazu bei Auswahl des Anbieters und Vertragsgestaltung entsprechend aufmerksam sein. Hier ist eine Auswahl der wichtigsten Punkte:
- Prüfen Sie, ob Sie die personenbezogenen Daten überhaupt verarbeiten dürfen.
- Prüfen Sie, ob Anbieter und Rechenzentrum Ihren Anforderungen und den Anforderungen des Datenschutzes gerecht werden. Zertifizierungen bieten eine Orientierung.
- Achten Sie auf das anzuwendende nationale Recht. Innerhalb der EU und insbesondere in Deutschland herrscht ein angemessenes Datenschutzniveau.
- Schließen Sie eine Vereinbarung zur Auftragsdatenverarbeitung mit dem Anbieter ab.
- Achten Sie auf den Insolvenzschutz (Möglichkeit des Datenexports) und das Recht auf Vergessen (Löschen der Daten nach Vertragsende).
Das zieht KMU in die Cloud
Die Referenten der forcont und der Sachsen DV, einem Betreiber eines hochverfügbaren Rechenzentrums in Deutschland, berichteten über ihre Angebote und Kunden. Sie zeigten, dass die vermittelte Theorie ihren Erfahrungen aus der Praxis entspricht. Seit das Softwarehaus forcont seine Produkte auch aus der Cloud anbietet, zählt es ebenso kleine Unternehmen zu seinen Kunden. Diese Unternehmen waren auf der Suche nach einer Lösung, um ihre dokumentlastigen Prozesse zu unterstützen. Sie haben sich aus typischen Gründen für die Cloud entschieden. Zum Beispiel kann Software aus der Cloud jederzeit und überall genutzt werden.
Resümee: Gerne wieder
Veranstalter, Referenten und Gäste waren mit der Veranstaltung „Optimierung von Geschäftsprozessen und Kostenreduktion mittels Cloud Computing“ überaus zufrieden. Ein Teilnehmer brachte es im Gespräch nach den Vorträgen auf den Punkt: „Die Veranstaltung hat meine Erwartungen erfüllt. Natürlich war ein Produktbezug da, aber das habe ich auch erwartet.“ Oft sind es gerade diese Geschichten aus der Praxis, die eine Präsentation lebendig machen. Die Motivation der meisten Teilnehmer lag darin, zu erfahren, was sich hinter der „Wolke“ verbirgt. Die Referenten waren gut auf dieses Publikum eingestellt und führten die Zuhörer praxisnah und nur so technisch wie nötig an das Cloud Computing heran. Das Publikum dankte es mit vollen Reihen.